Erfahrungsberichte aus dem Schuljahr 2024/25

Im letzten Monat hatte ich die Möglichkeit an einem Erasmus – Austausch in der Bretagne, Frankreich teilzunehmen. Ich hatte das Glück ein Stipendium zu bekommen und konnte somit einen Monat lang den französischen Alltag erleben, meine Sprachkenntnisse verbessern, viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln und auch neue Freundschaften schließen.

Ich kam in einer Zeit an das Lycée, in der sehr viele Austausche stattgefunden haben. Außer mir waren noch SuS aus Irland, Schweden und Italien an der Schule, die am gleichen Tag angefangen haben wie ich. In den weiteren Wochen kamen dann noch SuS aus Island und Ungarn. Außerdem noch SuS, die das ganze Jahr bleiben und mit denen ich mich auch angefreundet habe, aus Deutschland, Süd-Korea und den USA. Es war also eine sehr internationale Gemeinschaft und es war schön, so viele internationale Bekanntschaften zu

machen.

An meinem ersten Schultag gab es also eine kleine Einführung für mich und die anderen SuS, die auch am gleichen Tag angefangen haben. Das ist nicht der Normalfall, aber es wareinfacher, da wir ingesamt 12 Personen waren.

Für mich war es schon eine Umstellung, mich an die französischen Schulzeiten zu gewöhnen. Ich hatte entweder bis 12 Uhr Unterricht oder frühestens um 16 Uhr aus, Montag und Freitag bis 18 Uhr. Montags war durchgehend Unterricht, mit immer 10 min Pause zwischen den Unterrichtsstunden und einer großen, einstündigen Mittagspause. Wenn ich sonst am Nachmittag noch Unterricht hatte, hatte ich immer nach dem Mittagessen zwei bis drei Stunden Pause bis zur nächsten Stunde. Es hat schon ein bis zwei Wochen gedauert, bis mirdas nicht mehr so lange vorkam, aber mit der Zeit habe ich mich an den neuen Alltag gewöhnt.

Eines meiner größten Ziele für meinen Aufenthalt war es, meine Französischkenntnisse zuverbessern und mehr zu verstehen. Zu Beginn war es eine Herausforderung, mich im Gespräch zurechtzufinden, besonders bei schnellen Gesprächen, und verstanden habe ich dadurch auch nicht viel. Aber mit der Zeit fiel mir das immer leichter. Ich habe bereits nacheiner Woche sehr viel mehr verstanden und war mir sicherer bei dem was und  wie ich es sage. Mir fielen die Vokabeln schneller ein und habe mir neue Wörter viel einfacher gemerkt.

Abgesehen von der Sprache war es spannend, die französische Kultur näher kennenzulernen. Der Alltag in Frankreich unterscheidet sich in vielen Aspekten von dem in Deutschland. Besonders aufgefallen ist mir die  Bedeutung von Mahlzeiten – Mittagessen war eher ein entspanntes Ereignis, das Abendessen hingegen war wie ein kleiner Höhepunkt des Tages.

Auch das Zusammenleben mit der Gastfamilie hat mir neue Einblicke in die französische Lebensweise gegeben. In meiner Gastfamilie wurde viel Wert darauf gelegt gemeinsam zu essen und sich dabei zu unterhalten. Auch nach dem Essen sind wir häufig noch zusammengesessen und haben Kartenspiele oder ähnliches gespielt.

Auch am Wochenende haben wir immer etwas unternommen. Meine Austauschpartnerinund ihre Schwester haben mir Fougères, die kleine Stadt wo die Schule ist, und Javené, der Ort etwas außerhalb, wo meine Gastfamilie wohnt, gezeigt. Wir haben bei Fußballspielenzugeschaut, haben Mont – Saint – Michelle besucht, waren an einem Strand von St Malo und haben die Stadt selbst auch besucht.

Wenn ich unter der Woche außerhalb von der Schule Zeit hatte, bin ich durch Fougèresspaziert, hab mit meiner Gastschwester einen Spaziergang durch Javené gemacht oder etwas mit meinen neuen Freunden unternommen. Einmal, an einem kurzen Schultag, haben wir den ganzen Nachmittag miteinander verbracht. Wir waren etwas essen, Bowlen und haben mit ein paar Snacks ein Mini – Picknick gemacht und UNO gespielt.

Generell war der Austausch mit anderen internationalen SuS war sehr interessant und oft auch lustig. Man hat sich direkt ausgetauscht, seine verschiedenen Heimatländer verglichen und man hat sich auch immer direkt verstanden.

Es ist einfach Austausch für mich, ein sehr bereicherndes Erlebnis. Ich habe viel gelernt, internationale Kontakte geknüpft und das alltägliche Leben in Frankreich kennen gelernt. Es war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Das Angebot mich für das Erasmus+- Stipendium zu bewerben kam für mich am Ende der 10. Klasse genau rechtzeitig. 28 Tage sind eine gute Zeit, um das andere Land mit dessen Menschen, Sprache und Kultur etwas intensiver kennenzulernen, gleichzeitig verpasst man nicht zu viel in der Schule zu Hause. Ein perfekter Kompromiss also, wenn man in der 11. Klasse einen Auslandsaufenthalt machen möchte. Da das Stipendium den EU-Raum als Zielort anbietet und ich gerne einen englischsprachigen Austausch machen wollte, habe ich mich schnell für Irland entschieden. Das kleine Land mit mehr Kühen als Menschen hat beeindruckende Landschaften sowie extrem nette Einwohner zu bieten und eignet sich deswegen perfekt für lange und kurze Austausche.

Über ein paar Umwege über Familie und Freunde habe ich meine jetzige Austauschpartnerin kennengelernt, mit der ich mich super verstehe. In Cork bin ich jeden Tag mit ihr in die Schule gegangen. Der Stundenplan beinhaltet Unterrichtsfächer wie Irish (mit Englisch die offizielle Landessprache, siehe Überschrift), English und Maths, aber auch Fashion Design, Choir, Computer Studies oder European Studies. Das sind sogenannte „Modules“, Fächer, die nach mehreren Wochen wechseln. Doch wir saßen nicht nur in der Schule, sondern haben auch viele Projekte gemacht. Darunter „litter picking“ im Fluss und ein „wheelchair basketball“ Turnier an der Universität Cork. Natürlich brauchte es am Anfang etwas Zeit, um sich an die neue Familie, die fremde Schule und alles drumherum zu gewöhnen, doch das war nicht sonderlich schwierig. Das ist vor allem der Gastfamilie sowie den Mitschülerinnen und der Schule zu verdanken, die alle sehr (gast)freundlich sind und mich mit offenen Armen empfangen haben.

Während des Monats habe ich auch die zwei irischen Nationalsportarten Hurling und Gaelic Football kennengelernt, die im Rest der Welt unbekannt, aber in Irland sehr populär sind (Videos dazu kann man auf Youtube finden; sehr zu empfehlen).

Durch das Erleben des Alltags konnte ich die irische Kultur kennenlernen und meine Sprachkenntnisse verbessern. Das bezieht sich nicht nur auf z.B. das Vokabular, also sprachspezifische Aspekte, sondern umfasst hauptsächlich Kompetenzen, die ich in allen möglichen Sprachen benötige. Darunter fällt unter anderem die Fähigkeit unvoreingenommen und offen ein Gespräch mit einer möglicherweise fremden Person und in einer fremden Sprache zu führen.

Abschließend kann ich allen, die Lust auf einen Austausch haben und interessiert an anderen Kulturen und Sprachen sind, das Erasmus+-Stipendium sehr empfehlen! Es bietet die Möglichkeit seine Sprachkenntnisse zu verbessern, ein anderen Fleckchen Erde kennenzulernen und Freundschaften fürs Leben zu knüpfen!

Ich habe vier Wochen in Schweden verbracht, um an einem Erasmus-Programm teilzunehmen.

Meine Reise begann mit einem Flug von München nach Stockholm. Dort wurde ich von meiner Gastfamilie am Flughafen abgeholt. Mit dem Auto fuhren wir etwa eine halbe Stunde nach Uppsala. Die Familie empfing mich herzlich, und noch am selben Nachmittag erkundeten wir gemeinsam die Nachbarschaft. Am nächsten Tag lernte ich einige von Sophies Freunden kennen, und wir spielten zusammen Billard im Gartenhaus.

Am Montag begann mein erster Schultag. Wir fuhren mit dem Fahrrad zur Schule, wo der Unterricht um

8:30 Uhr mit der „Ansvarstid“ startete. Das ist eine halbe Stunde für organisatorische Dinge – in dieser Zeit mussten wir auch unsere Handys abgeben und bekamen sie erst am Ende des Schultages zurück. Ich erhielt eine kurze Einführung und bekam meinen Spindschlüssel von meiner Mentorin Sarah. Danach hatte ich Unterricht in Geografie, Mathematik, Biologie, Englisch und eine Fremdsprache. Hier konnte ich zwischen Deutsch, Französisch oder Spanisch wählen – ich entschied mich für Französisch. Der Schultag endete um 15:20 Uhr.

Generell begann der Unterricht je nach Wochentag zwischen 8:15 Uhr und 9:25 Uhr und endete zwischen 15:10 Uhr und 15:40 Uhr. Im Vergleich zu meiner Schule in Deutschland mussten wir im Unterricht viel selbstständig arbeiten. Ein paar Dinge waren für mich ungewohnt: Der Sportunterricht war nicht nach Geschlechtern getrennt, sondern für alle gemeinsam. Außerdem bekamen wir alle Schulhefte kostenlos, und auch das Mittagessen in der Mensa war gratis. Sophie erklärte mir, dass in Schweden niemand für die Schule bezahlen muss, damit alle die gleichen Chancen haben. Das gilt auch für Schulfahrten. Während meines Aufenthalts plante meine Klasse eine Klassenfahrt. Um das nötige Geld zu sammeln, verkauften die Schüler zum Beispiel Chips in der Nachbarschaft. Sie gingen von Tür zu Tür und fragten, ob jemand etwas kaufen möchte.

Am Anfang fiel es mir schwer, die Sprache zu verstehen. Doch mit der Zeit wurde es immer besser. Gegen Ende meines Aufenthalts konnte ich viele Gespräche zumindest im Groben verstehen. Beim Lesen fiel es mir noch leichter. Jeden Montag in der „Ansvarstid“ sprach ich mit Sarah darüber, wie es mir ging und ob ich mich gut zurechtfand.

An den Wochenenden waren wir auf drei Geburtstagsfeiern, besuchten Uppsala und fuhren nach Stockholm, wo wir Sophies Cousine trafen und viel Spaß hatten. Zum Abschluss besuchte ich mit meiner Gastfamilie ein Candlelight-Konzert in Stockholm.

Der Abschied fiel mir sehr schwer, weil ich Sophie, ihre Freunde und ihre Familie sehr ins Herz geschlossen habe.

Im Rahmen des Erasmus+ Programmes bekam ich die einmalige Chance an einem jeweils einmonatigen Schüleraustausch teilzunehmen. Anfang Februar 2025 ging es für mich für einen Monat nach Spanien, genauer gesagt nach La Carolina, einer kleinen Stadt im Süden des Landes. Im März erfolgte der Gegenbesuch meiner spanischen Austauschpartnerin.

 

Zuerst war ich sehr aufgeregt, da ich außerhalb von ein bisschen Schreiben meine Austauschpartnerin noch nicht kannte und eher weniger einschätzen konnte, was in nächster Zeit auf mich zukommen würde. Ich wusste nicht, wie ich den Flug alleine bewältigen sollte, und ob ich mich mit meiner Gastfamilie -vor allem aber mit meiner Austauschpartnerin- gut verstehen würde.

Diese Sorgen waren jedoch im Nachhinein betrachtet völlig unbegründet. Ich wurde so herzlich von meiner Gastfamilie aufgenommen, dass mir die neue Umgebung schon nach kurzer Zeit vertraut und lieb wurde. Auch verstand ich mich super mit meiner Partnerin Amalia und wir sind in diesen zwei Monaten zu Schwestern geworden. Meine spanische Familie bestand aus Amalia, ihrem kleinen Bruder Jorge, ihren Eltern und ihren zwei Katzen Doja und Tron. Zusammen wohnten wir in einem süßen rosa Haus, das etwa einen 15-minütigen Fußweg entfernt von der Schule lag. Mein Zimmer war in einem ähnlichen Stil eingerichtet und man konnte von dort aus einen Blick auf den großen Zitronenbaum werfen, der vor dem Haus wuchs.

 

Der Schulalltag war anders als hier in Deutschland. Jeder hatte die selbe Anzahl an Stunden und auch wenn ein Lehrer nicht da war, war es nicht möglich das Schulgelände zu verlassen, da alles abgeschlossen wurde. Ich konnte mir meine Fächer und Klassen selber aussuchen, wodurch ich vor allem in der Schule viele neue Leute kennengelernt habe. Dort war alles viel kleiner und vertrauter, da jeder jeden schon von klein auf kannte. Die Klassen waren teilweise auch viel kleiner. Es gab Stunden, in denen einschließlich mir nur vier Schüler waren, für eine Zeit lang sogar nur zwei. Das Verhältnis zu den Lehrern wirkte viel enger: sie wurden dort geduzt und mit dem Vornamen angesprochen. Zu Beginn fiel es mir schwer, die Lehrer verstehen zu können und dem Unterrichtsgeschehen zu folgen. Aber mit der Zeit konnte ich, wenn ich mich stark konzentrierte, den Großteil verstehen oder zumindest erschließen. Während meiner Zeit dort fanden auch zwei besondere Events statt. In der zweiten Woche wanderte die ganze Schule durch die nahe gelegenen Wiesen und Berge, um gemeinsam Bäume zu pflanzen. Bei dieser Aktion war auch eine Gruppe norwegischer Schüler dabei, die zur gleichen Zeit einen einwöchigen Schüleraustausch hatte. Diese Gruppe durften Amalia und ich dann auch bei ihren Exkursionen begleiten, um die umliegenden Städte und Landschaften kennen zu lernen. Am Andalusientag, aßen in der Pause alle traditionell ein Brot mit Olivenöl und wahlweise auch Salz oder Zucker.

Die Menschen, die ich in der Schule kennengelernt habe, waren ausschließlich freundlich und haben mich gut aufgenommen. Ein paar kamen von sich aus auf mich zu und versuchten sich trotz Sprachbarrieren zu verständigen. Das machte es für mich sehr viel einfacher, mich schnell wohlzufühlen und sie und ihre Kultur näher kennenzulernen.

 

Nach der Schule begleitete ich Amalia zu ihrem Volleyballtraining und an zwei bis drei Tagen die Woche besuchte ich eine Sprachenschule. In der eigentlichen Schule wurde kein Deutsch unterrichtet, aber einige meiner Klassenkameraden, waren Teil dieser Sprachenschule. Dort half ich bei den Lektionen und wir unterhielten uns abwechselnd in beiden Sprachen, was erstaunlich gut funktionierte und zusätzlich auch Spaß machte. Nach dem Unterricht gingen wir gemeinsam in der Gruppe heim und ich fand es richtig lieb, dass jeder dabei bis zu seinem Haus begleitet wurde.

An den Wochenenden sind wir meistens in verschiedene Städte gefahren. So haben wir ein ganzes Wochenende in der Ferienwohnung meiner Gastfamilie am Meer in der Nähe von Sevilla verbracht, haben die Pilgerkirche El Rocio besucht, sind durch die Gärten der Alhambra geschlendert, haben Verwandte getroffen und sind zusammen mit Freunden nach Jaen gereist. Am besten in Erinnerung blieb mir die Stadt Sevilla, die angenehm nach Orangenbaumblüten duftet und wo in der Innenstadt jedes Gebäude mit viel Liebe zum Detail gebaut wurde.

 

Das Essen dort war zuerst ungewohnt, aber sehr lecker. Es gab häufig Gerichte mit viel Fleisch kombiniert mit viel Olivenöl. Zu den Mahlzeiten gab es stets auch ein Weißbrot mit Hartkäse und Salami mit weißem Schimmelrand. Die typische Abendessenszeit war um circa zehn Uhr und auch dann gab es ein warmes Gericht, ähnlich wie zu Mittag.

 

Was mir an meinem Auslandsaufenthalt am meisten gefallen hat, war definitiv die Interaktion mit den vielen verschiedenen Menschen. Ich habe während der Zeit des Öfteren meine Komfortzone verlassen und habe versucht mich auf alles einzulassen. Dadurch durfte ich viele tolle Menschen kennenlernen und neue Erfahrungen sammeln, die mir auch persönlich geholfen haben zu wachsen, selbstbewusster und offener zu werden. Auch sind meine Sprachkenntnisse in Englisch und in Spanisch besser geworden, denn was gibt es für eine bessere Motivation eine Sprache zu lernen, als dass man sie vor Ort benötigt und direkt einsetzen kann.

 

Die Zeit dort war so intensiv, meine Handyzeit war während beiden Monaten des Austausches gering wie lange nicht mehr. Ich würde wirklich gerne in naher Zukunft Spanien wieder besuchen kommen, um all die tollen Menschen, die ich während meiner Zeit dort getroffen habe, wiederzusehen. Und falls du -Amalia- das hier siehst, hoffe ich, dass du weißt, dass du bei uns jederzeit willkommen bist.

Ich würde jedem empfehlen den Mut zu fassen, die Gelegenheit zu ergreifen, sich für einen Austausch zu bewerben und sich schließlich voll und ganz darauf einzulassen.